»Futbol bez faszystów! Nie poddawajcie się, Black Rebels!«

April 6, 2013 in Spruchbänder

black_rebels»Fußball ohne Faschisten! Nicht aufgeben, Black Rebels!«

Aus der »les petites pensées #11« vom 06. April 2013

„Vor einer Woche ereignete sich in Warschau ein politisch motivierter Übergriff. Die antifaschistische Ultra-Gruppe „Black Rebels“ von Polonia Warschau wurde im Stadion angegriffen und musste sich einer faschistischen Hooligan-Gruppe geschlagen geben.

Die Black Rebels sind die einzige Gruppe im polnischen Profifußball, die sich als antifaschistisch positioniert und versucht diesen Anspruch im Stadion umzusetzen. Da wir keinen persönlichen Kontakt hatten, müssen wir auf die Infos aus dem Internet zurückgreifen. Diese lassen kein klares Bild über das genau Engagement der Black Rebels zu. Einzig der eindeutige Hinweis auf eine klare politische Positionierung und eine in meinen Augen überzeugende Stellungnahme, sowie zahlreiche Solidaritätsbekundungen. Hierbei scheint es einen etwas festeren Kontakt zu St.Pauli zu geben. Dort gab es bereits ein „United we stand“ Banner zu sehen.

Nach der bisherigen Informationslage haben die faschistischen Hools eine durchgestrichene Fahne mit Hammer und Sichel abgenommen und dann behauptet, sie wäre von den Black Rebels gezogen worden. Daraufhin griffen sie mit Unterstützung von eingeladenen Faschisten anderer Vereine (unter anderem Legia Warschau, Derbygegner) die Black Rebels an. Dieser Vorgang ist sowohl auf Fotos, als auch auf einem Video zu erkennen. Nach dem Kampf bestieg der faschistische Capo das Vorsängerpodest und verkündete, dass Polonia jetzt national (oder nationalistisch) sei. In einer ersten Reaktion kündigten die Black Rebels eine Antwort im Stadion an ohne dabei konkret zu werden.

Wir sprechen ihnen heute per Spruchband Mut zu und fordern auf polnisch „Fußball ohne Faschisten“. Der Spruch orientiert sich an der Zaunfahne „Kein Fußball den Faschisten“. Im polnischen gibt es zur Zeit keine Genderregelung.
Ihr antifaschistisches Agieren ist für uns ein positives Zeichen, auch wenn sie sich eventuell nicht mit allen Diskriminierungsformen auseinandersetzen. In einer Liga mit teilweise hoch trainierten und überwiegend rassistischen Hooligans, die sich mit den Zeichen der Nazis schmücken ist jedes antifaschistische Handeln willkommen und notwendig.
In der polnischen Gesellschaft ist der Antisemitismus tief verwurzelt und so ist auch ihre Erinnerung an das Warschauer Ghetto und seine Geschichte ein weiterer besonderer Lichtblick. Sollten die Faschisten nun auch bei Polonia die Überhand gewinnen, ist ein weiterer Raum für Minderheiten und Selbstverwaltung genommen. Dafür wird das Diktat der Stärke und Unterdrückung auch im letzten Stadion Polens die Ordnung vorgeben.

Hoffen wir auf eine hilfreiche Unterstützung durch lokale, aber auch transnationale Antifaschist*innen.“

Stellungnahme zu den Angriffen auf die »Black Rebels« (englisch)