Gegen den Bundesparteitag der AfD

Januar 28, 2015 in Allgemein, Veranstaltungen

Das Bündnis gegen Nationalismus Bremen ruft für Samstag, den 31. Januar zu einer Demonstration gegen den Bundesparteitag der „Alternative für Deutschland“ auf. Im folgenden dokumentieren wir den Aufruf:

Alternativen_zu_Deutschland

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Gönn Dir… Alternativen zu Deutschland.

solidarisch – grenzenlos – vielgeschlechtlich

Worum geht’s hier?

Vom 30.01. bis zum 01.02.2015 hält die Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) ihren Bundesparteitag in Bremen im Maritim-Hotel an der Bürgerweide ab. Die AfD vertritt nationalistische, rassistische, sozialchauvinistische und sexistische sowie trans- und homophobe Meinungen. Diese bringt sie immer wieder durch entsprechend diskriminierende Forderungen in die öffentliche Debatte ein.

„Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“? – Ja, aber es bleibt Unfug!

Die AfD erhält als junge Partei viel Aufmerksamkeit, die sich in den letzten Monaten noch erhöht hat, nicht zuletzt durch die Nähe und große Anschlussfähigkeit zu den PEGIDA-Bewegungen. Hier zeigt sich, wie stark völkischer Nationalismus und Rassismus in der deutschen Gesellschaft vertreten sind. Das soll nicht unwidersprochen bleiben. Es gilt sich nicht nur gegen die AfD als einzelne Partei zu stellen, sondern die herrschenden gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse in ihrer Gesamtheit zu kritisieren und zu verändern!

„Dann wählt euch doch was Besseres!“

Wir haben uns dagegen entschieden, auf Wahlen und Parlamente zu setzen, um gegen die Verschlechterung unserer Lebensbedingungen und die Verschärfung der Konkurrenzbedingungen vorzugehen. Denn bei Wahlen geht es nur darum einige Personen im Staatspersonal auszutauschen. Der Staat ist aber keine neutrales Werkzeug mit dem sich die Gesellschaft und unser Leben zum Besseren ändern ließe, im Gegenteil. Mit seinem Gewaltmonopol sorgt er erst dafür, dass unsere Ausbeutung und Beherrschung in Lohnarbeit und familiären Beziehungen bestehen bleibt. Die aber steht in der Demokratie nicht zur Wahl. Eine wirkliche, emanzipatorische Veränderung der Gesellschaft ist also durch Wahlen nicht zu haben, das müssen wir schon selber machen.

„Dann macht doch mal einen besseren Vorschlag!“ – Ok!

+ Grenzenlos. … damit ist eine grenzenlose Gesellschaft gemeint, jenseits von Staat und Nation. Bewegungsfreiheit weltweit für alle, kein systematischer und tödlicher Ausschluss von Menschen – für selbstbestimmtes Leben!

+ Solidarisch. … meint einen auf Respekt und gegenseitige Unterstützung bauenden Umgang miteinander – unabhängig von Herkunft, Klasse und Geschlecht. Zusammen gegen kapitalistische Verwertungslogik und Konkurrenzkampf!

+ Vielgeschlechtlich. … denn es gibt mehr als zwei Geschlechter! Menschen sollen ihre Identitäten uneingeschränkt wählen können, losgelöst von Geschlechterstereotypen. Für mehr alternative Lebens- und Familienentwürfe!

http://gegennationalismus.blog.com

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Filmvorführung: »Liga Terezin«

Januar 26, 2015 in Veranstaltungen

LigaTerezin_web

Diesen Freitag zeigt Fussballfans gegen Antisemitismus und die AntiDiskriminierungs-AG den Dokumentarfilm „Liga Terezin – It was a game against the Nazis…“. Die Veranstaltung findet um 19:00 Uhr im OstKurvenSaal statt.

[note note_color=“#f0f0f0″ text_color=“#003300″]Am 27. Januar 2015 jährt sich die Befreiung von Auschwitz zum siebzigsten Mal. Die diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland werden 2015 fünfzig Jahre alt. Im Sommer finden die Europäischen Makkabi-Spiele erstmals in Berlin statt, auf dem von den Nazis erbauten Olympiagelände. Vor allem aber liegt das Kriegsende genau siebzig Jahre zurück.

Fußballfans in Deutschland möchten diese Anlässe beleuchten – mit einer unfassbaren, aber wahren Geschichte: Das Konzentrationslager Theresienstadt hatte den Nazis als »Vorzeigeghetto« gedient. Es war wohl das einzige KZ, das eine eigene Fußballliga hatte – die »Liga Terezin«. In einem Kasernenhof spielten Gefangene gegeneinander, die Nazis filmten alles und nutzten die Aufnahmen zu Propagandazwecken. Es gab Schiedsrichter, handgeschriebene Sportzeitungen, sogar Ligakommissionen. Alles dokumentiert auf Film, der noch heute gut erhalten ist. Für die Häftlinge war Fußball Ablenkung vom Alltag, bald darauf waren sie tot.

Der Israeli Oded Breda hat diese Geschichte rekonstruiert und dann gemeinsam mit zwei Filmemachern eine Dokumentation über die »Liga Terezin« produziert. In einem Kibbuz, nördlich von Tel Aviv gelegen, leitet Oded Breda die Gedenkstätte »Beit Terezin«. Breda organisiert Zeitzeugengespräche und Jugendturniere. Jahr für Jahr besucht der Deutsche Fußball-Bund die Gedenkstätte, um Nachwuchsspieler gegen Rechtsextremismus zu sensibilisieren. Doch es stellt sich auch die Frage: Wie intensiv darf eine Freizeitbeschäftigung wie Fußball vor dem Hintergrund eines Völkermordes diskutiert werden? Wie steht es um die Gedenkkultur im Fußball?

Ende Januar kommt Oded Breda zusammen mit Mike Schwartz, Reporter von CNN und Produzent von »Liga Terezin«, nach Deutschland und wird seinen Film in sechs Städten vorstellen. So auch am Freitag, den 30.01.2015 in Bremen. Gefördert durch die Stiftung »Erinnerung – Verantwortung – Zukunft« (EVZ) und organisiert von »Fußballfans gegen Antisemitismus«, der »Antidiskriminierungs-AG der Werderfans« und »!Nie wieder – Initiative Erinnerungstag im deutschen Fußball« wird der Film ab 19 Uhr im OstKurvenSaal des Weser-Stadions (Franz-Böhmert-Str. 5, 28205 Bremen) ausgestrahlt werden. Der Film wird in der englischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt. Der Eintritt ist kostenlos. Anschließend wird es noch eine Diskussionsrunde mit den Filmemachern geben. Der OstKurvenSaal ist barrierefrei zu erreichen.[/note]