Refugees Welcome – Willkommen Geflohene!

April 20, 2013 in Spruchbänder

refugees_welcome

Aus der »les petites pensées #12« vom 20. April 2013

„Seit kurzer Zeit gibt es im Viertel eine Unterkunft für Geflohene. Grundsätzlich ist es zu begrüßen, dass die Räume sehr zentral gelegen sind und dadurch hoffentlich einiges für die betroffenen Menschen erleichtert wird. Explizit verzichten wir jedoch auf unserem Spruchband auf eine lokalen Bezug unserer Aussage. Wir wollen alle Geflüchteten herzlich willkommen heißen.

Deutschland ist an der Finanzierung von »Frontex«, der europäischen Grenzschutzagentur, beteiligt. Diese Agentur »sichert« die europäischen Außengrenzen gegen »illegale« Einwanderer_innen. Seit Jahren gibt es die Vorwürfe gegen »Frontex«, dass die »Grenzsicherung« im Mittelmeer auf Kosten von Menschenleben durchgesetzt wird. Gerade Bremen, im Gegensatz zu einigen anderen deutschen Bundesländern, schiebt momentan noch Flüchtlinge nach Italien und Griechenland ab. So wurde letzte Woche noch ein Flüchtling aus Ghana von Bremen nach Italien abgeschoben, da er dort das erste Mal europäischen Boden betrat. Dass Italien komplett überfordert mit Flüchtlingsströmen aus dem Nahen Osten und Afrika ist, ist Bremen anscheinend komplett egal. Auch in Zeiten der Sparpolitik wird lieber weniger als mehr Geld für menschenwürdige Lebensverhältnisse von Geflohenen ausgegeben.

In unseren Augen ist es ein fundamentales Menschenrecht, dass alle Menschen in diesem Land willkommen geheißen werden. Der permanente Aufenthalt, inklusive Arbeitsberechtigung und Freizügigkeit, darf keinem Menschen verwehrt bleiben. Gerade Menschen, die unter Krieg, Verfolgung, Folter und schlechten Lebensbedingungen leiden, haben ein Recht auf einen dauerhaften sicheren Aufenthalt und auf eine menschenwürdige Lebensführung.

Refugees Welcome – Willkommen Geflohene!“

»Futbol bez faszystów! Nie poddawajcie się, Black Rebels!«

April 6, 2013 in Spruchbänder

black_rebels»Fußball ohne Faschisten! Nicht aufgeben, Black Rebels!«

Aus der »les petites pensées #11« vom 06. April 2013

„Vor einer Woche ereignete sich in Warschau ein politisch motivierter Übergriff. Die antifaschistische Ultra-Gruppe „Black Rebels“ von Polonia Warschau wurde im Stadion angegriffen und musste sich einer faschistischen Hooligan-Gruppe geschlagen geben.

Die Black Rebels sind die einzige Gruppe im polnischen Profifußball, die sich als antifaschistisch positioniert und versucht diesen Anspruch im Stadion umzusetzen. Da wir keinen persönlichen Kontakt hatten, müssen wir auf die Infos aus dem Internet zurückgreifen. Diese lassen kein klares Bild über das genau Engagement der Black Rebels zu. Einzig der eindeutige Hinweis auf eine klare politische Positionierung und eine in meinen Augen überzeugende Stellungnahme, sowie zahlreiche Solidaritätsbekundungen. Hierbei scheint es einen etwas festeren Kontakt zu St.Pauli zu geben. Dort gab es bereits ein „United we stand“ Banner zu sehen.

Nach der bisherigen Informationslage haben die faschistischen Hools eine durchgestrichene Fahne mit Hammer und Sichel abgenommen und dann behauptet, sie wäre von den Black Rebels gezogen worden. Daraufhin griffen sie mit Unterstützung von eingeladenen Faschisten anderer Vereine (unter anderem Legia Warschau, Derbygegner) die Black Rebels an. Dieser Vorgang ist sowohl auf Fotos, als auch auf einem Video zu erkennen. Nach dem Kampf bestieg der faschistische Capo das Vorsängerpodest und verkündete, dass Polonia jetzt national (oder nationalistisch) sei. In einer ersten Reaktion kündigten die Black Rebels eine Antwort im Stadion an ohne dabei konkret zu werden.

Wir sprechen ihnen heute per Spruchband Mut zu und fordern auf polnisch „Fußball ohne Faschisten“. Der Spruch orientiert sich an der Zaunfahne „Kein Fußball den Faschisten“. Im polnischen gibt es zur Zeit keine Genderregelung.
Ihr antifaschistisches Agieren ist für uns ein positives Zeichen, auch wenn sie sich eventuell nicht mit allen Diskriminierungsformen auseinandersetzen. In einer Liga mit teilweise hoch trainierten und überwiegend rassistischen Hooligans, die sich mit den Zeichen der Nazis schmücken ist jedes antifaschistische Handeln willkommen und notwendig.
In der polnischen Gesellschaft ist der Antisemitismus tief verwurzelt und so ist auch ihre Erinnerung an das Warschauer Ghetto und seine Geschichte ein weiterer besonderer Lichtblick. Sollten die Faschisten nun auch bei Polonia die Überhand gewinnen, ist ein weiterer Raum für Minderheiten und Selbstverwaltung genommen. Dafür wird das Diktat der Stärke und Unterdrückung auch im letzten Stadion Polens die Ordnung vorgeben.

Hoffen wir auf eine hilfreiche Unterstützung durch lokale, aber auch transnationale Antifaschist*innen.“

Stellungnahme zu den Angriffen auf die »Black Rebels« (englisch)