Der 12. März 2004 sollte eigentlich ein „normaler“ Spieltag für den kurdischen Verein Jihad werden. Doch das Fußballspiel gegen die arabische Mannschaft Fatwa endete in einem Massaker mit vier Toten, zahlreichen Verletzten und führte zum ersten Massenaufstand in Rojava, in dem mindestens 30 weitere kurdische Zivilist*innen getötet und mehr als 1000 verletzt wurden. In den folgenden Tagen beschloss die Bevölkerung von Rojava, sich zu organisieren, um möglichen weiteren Angriffen nicht mehr schutzlos ausgeliefert zu sein. Sie legten damit den Grundstein für die Revolution von 2012 in Nordostsyrien.

Mit der Revolution schuf die Bevölkerung nicht nur eine basisdemokratische Selbstverwaltung, sondern seit 2012 auch ein neues System des Sports und Fußballs. Jenseits von Profitinteressen und Fußballindustrie, erblüht wieder ein Sport, der die Menschen verbindet, anstatt sie gegeneinander aufzubringen.

Bozan Berkel, der Ko-Vorsitzende der Sportföderation Nord- und Ostsyriens, war seit 2012 am Aufbau des neuen Sportsystems beteiligt. Am 10.10. habt ihr die Möglichkeit aus erster Hand von seinen Erfahrungen in Rojava zu hören und im Anschluss Fragen zu stellen.

Welche Bedeutung hat der Aufstand von Qamishlo für die Freiheitsbewegung? Wie stand es um den Fußball unter der Diktatur des Assad-Regimes? Was bedeutet es, inmitten von Krieg, Chaos und Zerstörung eine neue Kultur des Sports zu schaffen?

All diese Fragen und noch mehr werden Teil des Vortrags sein, für den wir ab 19 Uhr die Pforten des Ostkurvensaals öffnen. 

Kommt vorbei!✌️